Samstag, 27. August 2011

Höllenfahrt nach Iserlohn

Kurz vor der Abreise so gegen 17:00 Uhr zog sich der Himmel über Westerland schon dunkel zu. Bei der Schlüsselübergabe unseres Ferienhäuschens bemerkte die Bürodame: „ Seitdem wir hier unser Büro haben, war es am Tag noch nie so dunkel, und sie wollen wirklich jetzt abreisen?“
Nun es war alles gepackt und die Vorfreude auf zu hause groß. Ja, wir wollten genau jetzt los.

Auf der Fahrt zum Autozug in Westerland erlebten wir das erste Gewitter samt Starkregen. Die Lampen auf den Straßen gingen an und es glich einem Weltuntergang.

                                                           Bahnhof Westerland

                                                          die Lampen gingen an
Viele Autos standen schon bereit für den Autozug nach Niebüll. Die Abfahrt war wegen dem Gewitter und den starken Windböen verlegt worden. Nur wie lang, dass wusste keiner.

Warten im Auto, prasselnder Regen.




Irgendwann, als sich der Himmel wieder aufhellte kam das Signal zur Auffahrt. Minuten später rollte der Zug an. Irgendwie war ich diesmal froh unten auf den Zug mit dem Auto zu stehen, denn Wind oben gab es bestimmt genug.














Kopftuch auf und Abschiedsbilder machen. Den nahenden Herbst konnte man schon gut erkennen.












Die Windräder taten heute ihre Arbeit, einige waren allerdings schon abgestellt, weil die Böen einfach zu heftig waren.



Mittlerweile, nach diesmal 95 Minuten Überfahrt, mit 2 längeren Stopps da der Zeitplan sich 
durch das Gewitter verschoben hatte und die ICE-Züge Vorrang haben, kamen wir in Niebüll an. Die normale Überfahrt dauert rund 30 Minuten.


Freie Fahrt bis Rendsburg. Am Horizont sahen wir schon die nächste Gewitterfront auf uns zu kommen.






Besser wurde die Lage am Nord-Ostsee-Kanal. Dort konnte ich aus dem Auto heraus einige Bilder machen, auf denen man zum Beispiel die Eisenbahnbrücke Hochbrücke sehen kann.



Unwetterwarnung für den Bereich Hamburg im Radio. Gegen 20:30 Uhr sollte es ungemütlich werden. Genau zu dieser Zeit fuhren wir durch Hamburg Richtung Elbbrücken. Vor dem Elbtunnel noch 10 km zäh fließender Verkehr aber da wollte ich so wie so nicht durch ;-).






Die Bilder aus dem Auto drücken nur zum Teil aus, was wir erlebten. Tages helle Blitze Donner und Hagelregen. Sinnflutartige Straßen, auf denen keine Markierung mehr erkennbar war.



Diese Front begleitete uns bis Fallingbostel. Danach wurde es heller, die Straße war trocken und ein tiefes durch atmen musste sein.

Immer wieder Wetterleuchten und das Gefühl, das war bestimmt noch nicht der Höhepunkt der Fahrt.

Hinter Hannover Richtung Bielefeld war es dann auch so weit. Erneut leichter Regen, der sich binnen Minuten zum Starkregen aufbäumte. Blitze so hell, dass man für Sekunden nichts mehr sah. Ein Blitz schoss direkt neben der Fahrbahn in einen Baum, der Donner innerhalb von einer Sekunde war grauenvoll.



Fahrbahnmarkierungen auch hier nicht zu erkennen. Ein LKW mit Plane, der wohl nicht stark beladen war wurde durch die Windböe auf unsere Fahrbahn gedrückt. Dank Stephans guter Reaktion war nichts Schlimmeres passiert.


Kurze Pause zum Atem holen nachdem der Bielefelder Berg hinter uns lag. Ich rief zu hause an. In Iserlohn kein Gewitter, das war die Aussage meiner Mutter. Gott sei Dank dachte ich!

Die 5. Gewitterfront erwischte uns noch kurz vor Hamm.

Als wir Iserlohn erreichten nur noch wenig Regen und ein wohliges Gefühl diese doch wirklich stressige Fahrt heil überstanden zu haben.




Den Erholungswert der 14 Tage war einem doch genommen worden. Heute aber sieht die Welt schon besser aus und abgesehen von leichter Müdigkeit, bedingt durch die Klimaumstellung fühle ich mich doch erholt und muss sagen diese Tage auf Sylt waren schön.

In diesem Sinn sage ich meinen Blog Lesern „Danke“ für Euer Interesse. Es hat auch mir Spaß gemacht zum ersten Mal mit Text und Fotos zu berichten.

                                                      Euer Sauerlandgirl  vom Hemberg.



Freitag, 26. August 2011

Koffer gepackt

Heute Morgen war es vom Wetter her eher untypisch für die Insel. Kaum ein Lüftchen in Bewegung. Die Sonne hinter den Wolken, alles schwül und selbst die Natur hatten bei diesem komischen Licht keine Farbe.



Die Taschen wurden gepackt, Proviant für unterweg vorbereitet. Das ganze PC und Kamera Equipment wurde vorläufig schon zusammen gestellt. Auch Kuscheltier Biene wartet schon gespannt auf die Heimreise!









Ein Abschiedgang zum Meer musste sein. Dort war es heute so flach, man hätte denken können, es sei die Ostsee. Viele Urlauber freuten sich bei dieser Hitze über ein kühles, erfrischendes Bad. So ging auch Stephan ein letztes Mal ins Meer schwimmen.







Ich schaute aus der Ferne zu, denn wenn es wieder auf die Rückreise zu geht ist Kiki immer etwas angespannt...aber lieb! Dafür müsste ich heute 3 große Kreuze im Kalender bekommen!!! :-)


Ja, jetzt ist es 15 Uhr. So gegen 17 Uhr werden wir den Hausschlüssel abgeben. Dann geht es Richtung Bahnhof Westerland. Dort fahren fast alle halbe Stunde die Autozüge. Hoffentlich stehen wir oben auf dem Zug, von dort kann man noch schöne Bilder machen.

Wenn wir dann erst mal in Niebüll auf dem Festland angekommen sind, dann liegen ca. 570 km Autobahn vor uns. Die Reise soll diesmal über Hannover, Bielefeld nach Hause gehen.

In der Hoffnung keine Staus und auch kein Unwetter (wie der Videotext vorraussagt) zu erleben sage ich Euch Tschüss von der Insel Sylt.





Eurer Sauerlandgirl ;-)


Ps: die Maus nehme ich wieder mit nach Hause!

Donnerstag, 25. August 2011

der Tag vor der Heimreise

Der letzte Tag vor der Abreise begann mit einem deftigen Frühstück:
Pfifferlinge der Saison an Schalotten in Kreation mit Rührei Sylter Art


Ein wahrer Herrenschmaus. Ich blieb meinem morgendlichem Marmeladenbrötchen treu. Bin halt `ne treue Seele, smile!

Die Sonne lugte aus den Wolken hervor und nachdem der gestrige Tag so ganz ohne Bade-Atmosphäre an uns vorbeigezogen war musste es heute sein. Strandsachen einpacken, Bikini an. Sonnenöl und geschmierte Brötchen waren genauso dabei, wie die Kamera.

Ich überlege heute schon, ob ich es schaffe in Iserlohn mich auch ohne Kamera zu bewegen, denn schließlich habe ich sie jetzt schon zwei Wochen ständig an meiner Seite. Hallo, natürlich nur tagsüber!

Der Weg zum Strand mit dem Wärterhäuschen und einer netten Frau, die sich Tag für Tag die Tickets der bezahlten Kurtaxe vorzeigen lassen muss. An ihr kommt keiner unbemerkt vorbei.



Da ich Dank der so sahneweichen Bettmatratze heute wieder mit Ischiasschmerzen aufgestanden bin, oder eher aus dem Bett gekrabbelt bin, blieb die Windmuschel im Auto. Schließlich gab es ja genügend Strandkörbe. Einmal hatten wir es schon genau so gemacht.



Denkste Kiki, nach der ersten halben Stunde, die ich gemütlich in Korb Nr.541 verbracht hatte, stand vor mir eine Dame, freundlich aber bestimmend, mit einem Zettel winkend in der Hand, auf den genau diese Nummer stand. Sie hatte ihn gerade für diesen Tag gemietet.


Also nichts wie raus und ab zum Nachbarkorb, der einsam darauf wartete in Besitz genommen zu werden.
Gemütlich mit Badetüchern und allen Strandutensilien rund um den Korb ausgestatten sollten jetzt die Sonnenstrahlen endlich genossen werden.





 Ich holte mein Brötchen aus der Tasche und tat gerade den ersten Biss, als eine 4-köpfige Familie sich vor dem Korb aufbaute. Der freche Junge schrie, das ist unser Korb.

Ich dachte noch, naja das kann ja sein, aber wie passt ihr denn alle vier in den Korb?

Es half nichts. Noch mit dem Brötchen im Mund krabbelte ich aus dem Korb (springen ging ja heute nicht, wegen „Rücken“). Stephan organisierte die Badesachen. Mein suchender Blick entlang der noch freien Strandkörbe wurde von einer Möwenattacke unterbrochen.

Wollte dieses dreiste Teichhuhn mir doch tatsächlich das Brötchen entreißen. Nur durch eine schnelle Reaktion, über die ich im nach hin ein selbst erstaunt war konnte ich mein Essen retten. Der Schreck musste Spuren im meinem Gesicht hinterlassen haben, da die Leute in der Nähe anfingen zu lachen.



Der 3. Strandkorb innerhalb 1,5 Stunden, alle guten Dinge sind drei. Diesmal sollte es klappen. Wir konnten bleiben solange WIR wollten. Beständigkeit zahlt sich aus! Strandleben in allen Variationen hatten wir fast jeden Tag erlebt. Langeweile kommt dort niemals auf. So auch heute.

Eine Dame, die sich wohl mengenweise Proviant mit an den Strand genommen hatte, kam innerhalb 45 Minuten 7 x zum Mülleimer gelaufen. Vielleicht auch eine Art der Beschäftigung am Strand.




Während die Bübchen im Sand lustig kullerten, saß ein älterer Herr seinen Gedanken nachhängend im Strandkorb. Der Lauf der Zeit!




Familienidylle auf der Decke. Drachen gab es heute zu bestaunen, der einzige, den ich bisher gesehen hatte.






Auf dem Rückweg machten wir noch ein Foto vom Radweg, der ganz entlang der Insel von Norden bis zur Südspitze führt.






Ruhepause auf dem Sofa. Ich zog es vor einmal wenigstens im Hauseigenen Strandkorb gesessen zu haben, auch wenn Stephan von der Idee nicht so begeistert war.





Jetzt am letzten Tag noch einkaufen, Souvenirs für die Lieben zu Hause. Das wollte ich mal alleine tun. Also schicke Klamotten an und etwas Make-up aufgelegt. In den letzten Tagen war bei mir Natur pur angesagt, also ohne Make-up und ähnliches.

Ab zum shoppen, eine Stunde Zeit musste ausreichen.


Bepackt mit einigen Tüten kam ich sehr gut gelaunt, das versteht sich, am Häuschen wieder an.



Am Abend sollte es zu einem Pizza Restaurant gehen. Das kannten wir schon vom letzten Mal. Es hatte uns damals gut gefallen. Also speisen wie die Italiener auf Sylt.






Der Kellner hatte so sein Problem mit uns. Er wollte nicht verstehen, dass die Frau das Bier wollte und der Herr den Rotwein. Ab heute hat er wieder was fürs Leben dazu gelernt.












An der Einkaufsstraße waren viele Lokale und nette Speiserestaurants gut besetzt.














Schokolade wo das Auge nur hin blickt.....










Wir gingen Richtung Promenade. Einen Sonnenuntergang zu fotografieren. Wenigstens einen in diesem Urlaub.

Als kleiner Strich jedoch stellte sich die Sonne am Horizont nur da. Belohnt wurde die romantische Seele aber durchaus. Die Farben am Himmel waren einzigartig.




















Morgen heißt es packen. Gegen 18 Uhr wollen wir den Autozug Richtung Niebüll erreichen. Dann heißt es Kilometer kloppen. Einen kleinen Abschiedsblog aber wird es morgen kurz noch geben. Ich denke so um 15 Uhr.

Bald wieder zu Hause, ich freue mich! Viele liebe Grüße die Kiki



Die vorletzte Maus wartet in diesem Blog gefunden zu werden!