Wellen,Wasser,Sylt: Carpe diem

Ja, nutze den Tag. Es hatte die ganze Nacht über geregnet, es war so heftig, dass ich gegen

3 Uhr früh von trommelnden Tropfen auf der Fensterbank munter wurde und zum Fenster raus schaute. Bei diesem Regen fiel mir ein, dass Sylt, nur eine Sandbank ist , so fiel es mir schwer wieder in den Schlaf zurück zu finden.

Morgens sah die Straße immer noch sehr nass aus und auch der regen hatte noch nicht aufgehört. Nutze den Tag.

Stephan fand es wesentlich gemütlicher auf dem Sofa, doch einen Urlaubstag verlebt man nicht in der Wohnung, also was tun. List fiel mir ein, ein Publikumsmagnet auf der Insel, die Idee war vielleicht nicht sehr originell, weil andere Urlauber dieselbe Idee an so einem Regentag haben könnten. Vorteil dieser Aktion war es aber innerhalb der Tonnenhalle bei Gosch trocken etwas erleben zu können.

Die Fahrt ging los. Unterwegs war die Straße zwischen List und Westerland sehr befahren, was darauf deuten lies, dass Alle irgendwie und irgendwo auf der Suche waren den Tag nicht auf der Couch zu verbringen.

In List angekommen stellte sich aber heraus, der Parkplatz war längst nicht so zugeparkt, vielleicht waren wir ja noch zu früh dran! Im Gebäude der Meereswelten waren einige Eltern mit ihren Kindern unterwegs.

Mich zog es in die Kuscheltierecke und ich konnte mich nicht entscheiden, welches Stofftier mich auf der Rückreise nach Iserlohn in einer Woche begleiten sollte. Es kam aber ganz anders…ich bekam einfach kein Kuscheltier L.

Während Stephan in den Büchern studierte, fand ich viele Kleinigkeiten, die ich einfach mal fotografieren musste.

So auch eine Steinschatzkiste . Es war ein herrliches Gefühl mit den Händen in dieses glatten Steinen zu wühlen, aber einen Schatz, den fand ich „hier“ leider nicht.

Auf dem Weg zu Gosch streifte die Autofähre aus Dänemark unseren Weg. Es gibt bekanntlich nur 3 Wege auf die Insel Sylt zu gelangen. Per Zug, Flugzeug oder von Dänemark mit der Autofähre.

Gosch ist schon ein riesiges Areal, Touristen können sich hier vergnügt ausleben, wichtig ist ein gut gefülltes Portemonnaie. Gegessen wird lustiger Weise auch in Strandkörben, die in der Mitte einen Tisch haben, sehr gemütlich muss ich sagen.

Ich setzte mich in einen aufgeschnittenen Mini mit Markise der irgendetwas mit Facebook zu tun hatte, GEFIEL mir! Daumen hoch!

Aus der alten Tonnenhalle kam einem der Fischgeruch schon entgegen, da war der Wegweiser überflüssig, smile!

Fischlaune, Fischlust, Fischgeruch Anregung für Auge und die Nase , selbstverständlich auch für den Bauch!

Nach langem hin und her entschied ich mich für ein Matjesbrötchen mit Zwiebel, es war so lecker, dass ich jetzt Stunden später immer noch diese Zwiebeln in mir aufsteigen merke.

Stephan wollte lieber die Krabbenvariante essen; eine wahrscheinlich eher Magen schonende

Speise. Für unser Abendessen kauften wir Dorschfilet und ich wollte unbedingt ein Pangasiusfilet. (wieder mal eine falsche Entscheidung, ich komme gleich darauf zurück).

Erst stöberten wir noch eine Weile zwischen Süßigkeiten, Trödel und diversen Gegenständen rum, die die Welt nicht braucht.

Kein Wunder bei diesem Sommer 2011!

Dann doch eher Gummistiefel mit Fellbesatz!

Brauchbar dagegen eine Mütze made in Iserlohn bei Fiebig-Hats...

Der Blick ins Unendliche, ja den wollte ich machen. Mit der Kamera habe ich ihn für alle Leser aufgefangen.

Von einem netten Herrn wurden wir zum Abschluss noch einmal im Kerzenschein fotografiert danach ging es wieder an die Nordseeluft und den Regen, der immer noch nicht aufhören wollte.

Vor der Tür auf dem riesigen Platz stand Krabben-Paul. Mit seiner Klingel in der Hand war er für mich ein fröhliches Foto wert. Es sollte aber anders kommen. Kommse mal rüber junge Frau. Ich folgte seiner Aufforderung und bekam eine Lehrstunde im Krabben puhlen. Er verglich meine Art zu puhlen mit einem langsamen Walzer. Nun ja zu einem Disco Fox reichte es nicht.

Zum Trost wurde ich dann vom Krabben-Paul gefüttert, lach.

Ich erzählte ihm von unserem Abendessen, dem Barschfilet und dem Pangasiusfilet, worauf er fürchterlich zu schimpfen anfing: „ PANGASIUS wie der Gosch verkauft noch diesen stark mit Pestziden belasteten Fisch?!

Ups, da hatte ich mein Fett weg. Mein so ausgesuchtes Fischfilet eine schlechte Wahl!

Ehrlicherweise muss ich sagen, Krabben-Pauls Argumente überzeugten mich am Ende.

Exotische Fische werden immer beliebter. Besonders Pangasius aus Vietnam, weil er wenig Gräten und wenig Fett enthält. Offenbar enthält so mancher Fisch dieser Welsart aber auch gefährliche Chemikalien. Das ergaben Recherchen des NDR-Magazins "Markt und Meer". Lebensmittelkontrolleure finden im Pangasius immer wieder Malachitgrün - ein Pestizid für die Fischzucht. Das Schlimme daran: "Der Farbstoff ist in Europa verboten, weil er krebserregend ist und auch das Erbgut schädigen kann," sagt Dr. Stefan Effkeman vom Institut für Fischkunde in Cuxhaven im Gespräch mit T-Online. Das Landesamt für Verbraucherschutz in Niedersachsen hatte bereits 2005 rund ein Dutzend Mal Malachitgrün in Fischproben aus Asien gefunden. Und auch EU-Kontrolleure entdecken bei ihren Stichproben immer wieder Chemie im Fisch.

Stephan versuchte auf dem Weg zum Auto auch nochmal das Krabben puhlen, aber nach Lage der Dinge werde ich wohl im langsamen Walzerschritt diese Aufgabe zu Hause erledigen ;-).

Was ich heute essen werde weiß ich noch nicht, aber ich denke verhungern wird die Kiki nicht!

Am Auto angekommen riesige Pfützen, aber es sollte besser werden.

Zum Abschluss noch ein Bild der Sylter Wanderdüne. Mit Sonne wäre dieses Foto bestimmt noch viel schöner geworden. Es hatte aber jetzt aufgehört zu regnen und mal sehen wie wir den übrigen Tag noch nutzen würden.